Personentriebwagen BCe4 12 - BCe 4/4 37 - ABe 4/4 37 - Xe 4/4 9923
Dieser Triebwagen gehört zu jenen, die das eigentliche "Gesicht" der Berninabahn darstellen. Eine gute Übersicht und Beschreibung liefert Wikipedia
Geschichte des Bernina-Triebwagens BCe4 12
1909 | BCe4 12 |
Inbetriebnahme bei der Berninabahn Grundriss s. Bild 103, Jeanmaire 20
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1951 | BCe 4/4 37 |
Umbau, Versetzen der Widerstände aufs Dach, Ersatz eines der beiden Lyrabügel durch einen Scherenpantographen. Anstrich neu: grün/crème Bild 183, Jeanmaire 20
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1957 | BCe 4/4 37 |
Neue Lackierung in ganz grün
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1962 | ABe 4/4 37 |
Der Scherenstromabnehmer wird durch einen Einholm Typ Faivelay ausgetauscht, vermutlich zur Probe Bild: Postkarte Leutwiler Verlag
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1964 | ABe 4/4 37 |
Austausch des Faivelay Einholm-Stromabnehmers durch einen Scherenstromabnehmer
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1965 | ABe 4/4 37 |
Umlackierung auf rot
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1968/69 | ABe 4/4 37 |
Austausch des Lyrabügels durch Einholm Stromabnehmer Bilder 184-186, Jeanmaire 20
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5.1999 | Xe 4/4 9923 |
Umbau in selbstfahrenden Hilfstriebwagen Poschiavo. Lackierung in orange
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1.2015 | Xe 4/4 9923 |
15.1. Überfuhr nach Chur und Abbruch
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Bilder des Triebwagens
BCe4 12
Diese bekannte Postkarte vom ebenso bekannten Fotografen Albert Steiner zeigt eine frühe Komposition mit dem BCe4 12, die gerade den Stablini-Kehrtunnel verlassen hat und weiter in Richtung Süden fährt.
Interessant die Heuwagen. Mehr darüber hier
Beinahe kann man hier die Nummer des Triebwagens erkennen, es könnte gut die Nummer 12 sein. Leider ist sie auch bei Vergrösserung nicht eindeutig erkennbar.
Der Kurzzug befindet sich kurz vor Berninahäuser.
Es stehen Leute am Fenster, man(n) trägt Hut!
Überfuhr zum Abbruch in zwei Anläufen
Das letzte Mal Engadiner Luft... Der Triebwagen bereitgestellt für den nächsten Güterzug nach Chur
Samedan, 14.1.2015
Vor der Kulisse des Muottas Muragl
Das Fahrzeug ist in einem ausgezeichneten Zustand. Die Leute des Depots Poschiavo haben dem Veteranen gut geschaut.
Zwischenhalt an ungewohntem Ort: Bergün.
Der TwI wurde ausgereiht und steht zusammen mit einem Hilfswagen hinter der Remise in Bergün. Der enge Radius ist kein wirkliches Thema für ein BB-Fahrzeug :-)
Grund für den Unterbruch: Während der Fahrt in Richtung Norden verursachten die Stromabnehmer des 9923 Kurzschlüsse in der Wechselstrom-Fahrleitung.
Es musste eine pragmatische Lösung her: Hinauf aufs Dach und...
....kurzerhand werden der Einholm-Stromabnehmer mit zwei dicken Kabelbindern fixiert.
Ein "gefesselter" Triebwagen, könnte man sagen!
Denn genau gleich wurde mit dem Kollegen Scherenpantograph verfahren, um Fahrleitungskontakte bei der Weiterfahrt zu verhindern.
Dieser Scherenpantograph würde übrigens im Jahr 1964 anstelle des Faivelay Typs montiert. Der Versuch mit dem Einholm-Stromabnehmer dieses Fabrikats dauerte nur zwei Jahre.
Interessant finde ich, wie filigran die Konstruktion des Stromabnehmers und dessen Befestigung auf dem Dach wirkt.
Dieses Bild könnte vielleicht BEMO inspirieren, ihren Modellen die seit rund 30 Jahren unverändert scheusslichen Stromabnehmer im Rahmen der Produktpflege zu verschlanken.
Die Nachmittagssonne beleuchtet den 9923 und den Tm 2/2 83 in Bergün.
Merci Ciril für die Fotos!
Am nächsten Tag (15. Januar 2015) wurde der Xe 4/4 9923 dann in einem Güterzug nach Chur zum Abbruch gebracht.
Mit seinen 106 Jahren auf dem Buckel sieht das Fahrzeug noch gut im Schuss aus.
Diese schöne Gegenlichtaufnahme ist Lucca Projer gelungen - eine stimmungsvolle Aufnahme, die zur Gegebenheit passt: "Er geht ins Licht"
Danke an Lucca für die Bilder!
Letzer Blick auf den technischen Block des Xe 4/4 9923
Kurzer Prozess: Gleich nach Ankunft am 15.1. wurde der ehemalige BCe4 12 nach fast 106 Jahren verschrottet. Nur noch die orangen Teile des Wagenkastens weisen auf das Ganze hin.
Die Drehgestelle im Vordergrund gehören zum schweren Stahlwagen ex Bergün, somit WS 3902.
Dank an Riccardo Keller für das Bild.
Nach dem Abbruch des Xe 4/4 9923 rückt der gelbe ABe 4/4 34 zum ältesten noch in Betrieb stehenden Triebwagen auf, ebenfalls Jahrgang 1908, dicht gefolgt vom De 2/2 151 aus dem Jahr 1909. Der
Rekord bleibt also "im Haus" und gesichert.