Pozzo del Drago und weiter nach Alp Grüm
"Pozzo del Drago" steht für "Drachenloch". An diesem Ort etwas oberhalb Alp Grüm kommt die Berninabahn aus dem der Galleria Lunga anschliessenden Drago-Tunnel und wechselt die Talflanke. Erstmals erblickt der Reisende den Palügletscher. Das Drachenloch ist eine kleine Senke an dieser Stelle, welche sich nach Niederschlägen und nach der Schneeschmelze mit Wasser füllt, darin spiegelt sich dann auch der Piz Palü und die vorbeifahrende Berninabahn. Aber nur für kurze Zeit, denn das Wasser im Pozzo versickert jeweils schnell wieder.
Eine sehr schöne Momentaufnahme vom Pozzo del Drago: Dein Triebwagen der ersten Lieferung zuckelt mit einem Gepäck-/Postwagen FZ südwärts und wird nach etwa einem Kilometer Alp Grüm erreichen.
Eine sehr frühe Karte, wie wir auch an dem noch 'frischen' Bahndamm erkennen können. Auch die Stromleitung der KWB/FMB, welche an dieser Stelle über die Bahn führte, ist noch nicht gebaut, siehe nächste Karte.
Einen Hinweis für eine genauere zeitliche Einordnung liefert ein Datumstempel des "Bahnbuffet" Alp Grüm: 21.8.1911
Eine hervorragende Ansicht vom Pozzo, etwas später: Die Stromleitung der KWB besteht bereits und führt an dieser Stelle über das Bahntrasse.
Danke für die Erlaubnis, die Karte hier verwenden zu dürfen an Thomas T., welcher die tolle und sehenswerte Seite "Von Tirano nach Zermatt" mit vielen seltenen Ansichtskarten von damals betreibt.
Hier eine typische Pozzo-Postkarte mit dem Zug der Berninabahn und dem noch mächtigen Palügletscher im Bild. Der Fotograf dürfte direkt an der Kante des Drachenlochs stehen.
Die Vergrösserung lässt den Triebwagen BCe4 Nr. 4 erkennen, ebenso das rote Zielschild mit der weissen Aufschrift St. Moritz. Dem Triebwagen folgen ein zweiachsiger Personen wagen C und zwei BC. Gut kommen die zwei Lyra-Stromabnehmer des Triebwagens zur Geltung.
Noch etwas weiter unten, ungefähr dort, wo der Wanderweg von Sassal Masone das Gleis überquert befindet sich dieser kurze Zug.
Es ist der Triebwagen BCe4 Nr. 4. Gut erkennbar sind die aussen angebrachten Haltestangen an den Fenstern, sowohl beim Triebfahrzeug wie auch beim Wagen.
Es gibt einige Ansichten von dieser Stelle. Aber als Winteraufnahme kenne ich nur diese Karte.
Fast auf zwei Meter genau die gleiche Stelle wie die Winteraufnahme. Eine der schönsten (colorierten) Aufnahmen der Berninabahn. Gut sichtbar ist der erst spärliche Bewuchs des Bahndamms.
Es gibt viele Postkarten von dieser Stelle und auch ein tolles, farbiges Plakat der Berninabahn mit genau diesem Sujet (ein Original hängt im Restaurant in Miralago)
Hier eine winterliche Karte etwas unterhalb des Pozzo. Der Triebwagen 13 (?) schiebt die Schneeschleuder bergwärts, die Bahnarbeiter haben deshalb etwas Pause.
Absender der Karte ist ein gewisser Ernst, der seiner Schwester Lina für die - wohl getrockneten - Birnen dankt, die sie ihm in den Militärdienst geschickt hat. Es gefällt ihm gut und das Wetter ist prima. Da die Karte vom "Berninabahn Bahnbüffet Alp Grüm" stammt, war es wohl ein eher lockerer Dienst.... Der Feldpoststempel ist vom Bataillon 74 und wie immer bei militärischer Post: Ohne Datum und ohne Absendeort.
Eine Karte, die ich bisher nur einmal gesehen habe und eine besondere Situation festhält:
Schneeräumung für einmal nicht auf Scala oder Ospizio, sonder kurz oberhalb vor Alp Grüm.
Dank den Freunden aus dem Bahnforum konnte ich den genauen Standort eruieren - heute steht hier ungefähr das Vorsignal zur Einfahrt Alp Grüm.
Die Karte trägt leider keinen Verlagsnamen, dafür hat sie einen zweizeiligen Stempel auf der Rückseite:
"Strenge Tage am Berninapass
Räumungsarbeiten der Bahn durch das Militär u. Schneeschleudermaschine"
Das Besondere an diesem Motiv sind die Situation und die Wahl des Sujets:
Eine unglaubliche Menge von Schnee türmt sich hier auf, höher als der Ausleger des Mastens. Der Triebwagen hat die Lyrabügel gesenkt, auch das Dach des Tw ist stellenweise zugeweht, wahrscheinlich auch die Seite rechts. Links scheint Schnee zwischen den Tw und den Tender der Xrot gerutscht zu sein. Die Schneeschleuder erzeugt weder Rauch noch Dampf. Im Vordergrund ist der Schneekanal zugeweht. Die Komposition scheint schon länger so zu stehen. Die Ausschnittvergrösserung unten zeigt die Details.
Was ist nun die festgehaltene Situation? Was sind die Motive des Fotografen? Meiner Meinung nach muss es sich um einen Bahnmitarbeiter gehandelt haben, der ein Bild in solch widrigen Umständen
festhält. Meinungen, Fakten und Spekulationen willkommen, hier klicken.
Hier sehen wir eine äusserst seltene Aufnahme, von der zwei unterschiedliche Reproduktionsarten existieren - hier die "schönere"
Es ist die Stelle oberhalb Alp Grüm nach der Galerie, bevor der Wegübergang kommt. Hier ein kurzes BB-Züglein aus der ganz frühen Zeit (der Triebwagen ist noch nicht umgebaut, die Bremsbehälter noch nicht auf dem Dach montiert) und es ist aufgrund der Schneelage wohl Zwischensaison (Frühling?)
Diese kolorierte Karte ist von Jeremy Rayner zur Verfügung gestellt, vielen Dank.
Sie zeigt eine Schneeschleuder, welche das Trassee nördlich von Alp Grüm freiräumt.
An dieser Stelle wurde später die Gallerie kurz vor Einfahrt in die Station gebaut.
Testfahrt mit dem Schneeräumer X 1002, hier kurz vor der Einfahrt Alp Grüm. Heute befindet sich hier die Gallerie.
Wunderschön coloriertes Diapositiv der Schneeverbauungen oberhalb der Station Alp Grüm.
Es wurde am 31. Juli 1947 gemacht, vier Jahre vor dem Bau der Galerie 1. Interessant ist die Perspektive. Der Fotograph hat bewusst diesen Standort gewählt, um die Schneerechen abzubilden.
Links der Mitte thront der herrliche Aussichtspunkt Sassal Masone.
Foto: L. Wehrli
Copyright: ETH Bibliothek (dort leider online nicht mehr auffindbar, nehme Hinweise gerne entgegen)
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