Cavaglia
Die ehemalige Pferdewechselstation liegt auf 1693 Meter über Meer in einer Ebene auf einer Geländestufe zwischen Alp Grüm und Poschiavo.
Das heutige "Stationsgebäude" war früher eine Pension und ein Restaurant, das ursprüngliche Gebäude der Berninabahn war damals ein kleiner Holzbau.
In Loki 9/2010 ist ein interessanter Artikel mit beeindruckenden Winterbildern (Autor: Gian Brüngger) über Cavaglia erschienen. Das Einzelheft kann man bei www.loki.ch bestellen.
Die Rarität: Pittoreske Postkarte der Berninabahn. Der Triebwagen BCe4 Nummer 1 wartet in Cavaglia auf die Abfahrt.
Es gibt nur ganz wenige Postkarten von Cavaglia, dies ist eine von etwa fünf mir bekannten Sujets.
Sogar mit Originalstempel der Poststelle Cavaglia.
Die perfekte Berninabahn-Postkarte!
Hier ein einmaliges Dokument der noch jungen Berninabahn. Es lohnt sich, den vielen Details Beachtung zu schenken - deshalb beherzigen wir uns weiter unten ein paar Detailvergrösserungen.
Nachtrag: Wie Tibert Keller anmerkt, scheint diese Karte aus der Anfangszeit zu stammen, als noch kein durchgehender Winterbetrieb nach Alp Grüm war und deshalb die Güter auf die Pferdeschlitten umgeladen wurden.
Die Rückseite trägt keine Verlagsaufschrift, dafür macht sie Werbung für die "Pension Restaurant Cavaglia, 1693 Meter über Meer" und ist auch mit dem Poststempel von Cavaglia versehen, das kommt nicht häufig vor!
In der Vergrösserung erkennen wir hier zwei von drei Pferdeschlitten zum Warentransport. Ob die Güter wohl in die beiden Wagen verladen wurden?
Gut zu erkennen der K 217 mit der Zugschlusslampe und ein anderer Güterwagen aus der gleichen Serie. Sowohl Beschriftung und Zustand lassen auf ein frühes Bild schliessen. Vorne sind zwei Triebwagen der BB zu sehen. Die Komposition steht vor dem hölzernen Bahnhofsgebäude Cavaglia.
Das heute als "Bahnhofsgebäude" eingeschätzte Haus war damals die Pension und das Restaurant Cavaglia. Die prägnante Dachform mit dem unüblichen Krüppelwalm gibt dem Gebäude bis heute noch eine spezielle Note.
Das Stationsgebäude der Berninabahn ist der Holzbau neben den Güterwagen.
Der Clou an der Karte finde ich die Serviertochter oder Bedienstete in ihrer typischen Arbeitskleidung: Sie steh auf der Terrasse und schaut der Szenerie zu. Vorne steht der dritte Schlitten mit einer Ladung.
Für den Winterbetrieb wurde 1912 in Cavaglia eine Drehscheibe mit 14 m Durchmesser eingebaut, damit die Schneeschleuder gewendet werden konnte. Im Jahr 1975 wurde diese entfernt.
Die Abbildung zeigt den Umbau im Jahr 1924
MBA Pirovino hat nicht nur die verschiedenen Gebäude von Cavaglia, sondern auch das Modell der Drehscheibe im Programm
Eine Rarität und Spezialität in einem:
Auch diese Karte habe ich in meiner langjährigen Sammeltätigkeit erst einmal gesehen (nämlich diese heir)... Es ist eine ungewohnte Perspektive und auch eine ungewohnte Jahreszeit für eine Aufnahme, vermutlich Frühling.
Es fällt auch die Telefonleitung auf, welche links vom weissen Haus in gerader Linie direkt den Berg hinaufführt. Weiter oben, eEtwas links der Mitte erkennen wir das Hotel Belvedère oberhalb Alp Grüm (noch weiter links)
Beachtenswert ist das verwüstete Land im Vordergrund, ob nach einem Unwetter Geschiebe aus der Palüschlucht den Weg hierher gefunden hat? Die Ebene hier heisst "Cavagliola" und ist ein Sumpfgebiet.
Interessant ist auch, dass die Karte in Torino (Italien) aufgegeben wurde, an eine Adresse in Rom.
Eine schöne Aufnahme vom markanten Chalet in Cavaglia.
Es handelt sich um eine Werbepostkarte, die vom Verlag hergestellt wurde. Es beeindruckt der schöne Schriftzug
"Ich werde mal eine Postkarte"
In meiner Sammlung befindet sich dieser papierne Rohabzug für eine inskünfte Postkarte. Leider hat das dünne Papier einen massiven Knick, der wohl schon beim "Baden" entstanden ist.
Leider undatiert. Der Verlag wurde im Jahr 1938 im Handelsregister gelöscht. Dennoch erscheinen auch Aufnahmen von 1945, vermutlich war HK dann nur noch als Fotograf tätig.
Die Vergrösserung bringt die Bescheidenheit von Cavaglia hervor, nur wenige Bauten sind auf dem Areal zu sehen und der Gleisplan ist ein sehr einfacher.
Eine schöne Aufnahme von Cavaglia. Im Hintergrund der Piz Palü. Rechts der Mitte die Hochebene des Palüsees. Dieses Gefälle wird von der KW Brusio ausgenützt.
Der Postkartenverlag ist mir bisher nur mit dieser einen Postkarte begegnet.
Datum der Foto unbekannt, auch kein Poststempel. Ich vermute 30er/40er Jahre.
Cavaglia vor dem Bau der Berninabahn
Der Blick ins Val da Pila zeigt noch keine Spuren der Berninabahn, dafür die ziemlich unberührte Ebene von Cavaglia.
Auch diese Karte geht an den Herrn Lehrer Caflisch, Absenderin ist wiederum Deta aus Campascio, abgestempelt am 10.3.1907 (einem Sonntag!). Die Bahnpost gab es damals noch nicht.
Hier in Puntalta muss dann die Bahn durch! Das pittoreske Holzbrücklein wird wohl bald weichen müssen, auch wenn die Bahn am anderen Ufer entlang geführt wird.
Diese Karte wurde am Freitag, 22.12.1905 von Campascio abgeschickt und bereits am Tag danach um 9 Uhr in Ilanz empfangen (Eingangsstempel). Deta wünscht schöne Festtage an alle und grüsst herzlich. Der Empfänger ist Herr Lehrer Gian Caflisch in Ilanz.
weiter geht es zur Südrampe nach Cadera und Poschiavo